UX/Legal Design im Einsatz: Wie ein sperriger Vertrag durch nutzerfreundliches Design neue Leichtigkeit bekam

Kristina und Julia erzählen im Interview, wie das Team zerio° einem Start-up mit einem „vertrackten“ Vertrag half, der sich leider als zu sperrig erwies.

 

„Vor einigen Monaten kam eine Kundin auf uns zu, die von einem Problem mit einem ihrer Verträge berichtete“, so Kristina. „Der Vertrag war so kompliziert formuliert, dass er bei Vertragspartnern stets Misstrauen hervorrief. Obwohl es sich nur um Standard-Regelungen handelte, blockierte er den eigentlich reibungslosen Sales-Prozess immer wieder.“

Der Teufel steckt im Detail

Das Problem: Die Vertragspartner meldeten sich mit einer Vielzahl von Anmerkungen und Änderungswünschen. „Den Sachbearbeitern im Start-up fehlte schlichtweg das juristische Know-how, um auf diese Anmerkungen kompetent eingehen zu können“, erklärt Kristina. „Sie versuchten zwar, die Beanstandungen zu clustern und mit Standard-Erwiderungen zu beantworten, aber oft passte die Antwort nicht wirklich zum individuellen Anliegen.“

Legal Tech als Lösung?

Die Kundin war auf der Suche nach einer Legal-Tech-Lösung, die die Beanstandungen automatisiert analysieren und kategorisieren sollte. „Doch wir fragten uns: Ist der komplizierte Vertrag nicht das eigentliche Problem?“, so Kristina. „Wäre es nicht besser, den Vertrag anhand der Beanstandungen zu überarbeiten und verständlicher zu gestalten?“

Der Aha-Moment

Die Kundin zögerte zunächst. Schließlich war der Vertrag von einer renommierten Kanzlei und in Abstimmung mehreren Gesellschaftern erstellt worden. „Aber wir versicherten ihr, dass wir den Vertrag inhaltlich und rechtlich unverändert lassen, sondern lediglich die Lesbarkeit und das Verständnis verbessern würden“, so Kristina. „Die Kundin war überzeugt und wir starteten unser erstes reines Legal-Design-Projekt für zerio°.“

Schritt für Schritt zum nutzerfreundlichen Vertrag

„Zunächst identifizierten wir die schwerverständlichen Regelungen und formulierten nutzerfreundliche Alternativen für einzelne Klauseln“, erklärt Julia. „Dabei achteten wir natürlich darauf, dass die Verteilung von Rechten und Pflichten unverändert blieb.“

Grafik und One-Pager für mehr Übersichtlichkeit

„Um das Leseverständnis und die Übersichtlichkeit weiter zu erhöhen, ergänzte Julia die juristische Vorarbeit mit grafischen Elementen“, so Kristina. „Gemeinsam erstellten wir außerdem einen One-Pager, der alle wichtigen Vertragsinhalte auf einen Blick zusammenfasst.“

Erfolg auf ganzer Linie

„Nach einigen Monaten der Erprobungsphase erhielten wir ein tolles Feedback von der Kundin“, freut sich Julia. „Die Beanstandungen nahmen stark ab und die Projekte konnten deutlich schneller und reibungsloser gestartet werden. Wir sind stolz darauf, dass wir einen Beitrag zum Erfolg dieses Start-ups leisten konnten!“

Legal Design: Mehr als nur hübsche Farben

Dieser Fall zeigt, wie Legal Design dazu beitragen kann, komplexe Rechtstexte verständlicher und nutzerfreundlicher zu gestalten. Dabei geht es nicht nur um ansprechende Optik, sondern vielmehr um eine durchdachte Informationsarchitektur und nutzerzentrierte Formulierungen. Legal Design kann Unternehmen so dabei helfen, Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, Kundenbeziehungen zu verbessern und ihre Prozesse zu optimieren.

Fazit

UX Design bzw. Legal Design ist ein innovativer Ansatz, der das Potenzial hat, die den Umgang und die Handhabung von rechtlichen Themen nachhaltig zu verändern. Durch die Kombination von juristischem Fachwissen mit Design-Prinzipien können komplexe Rechtstexte so gestaltet werden, dass sie für alle Beteiligten leichter verständlich und anwendbar sind. Und genau das machen wir bei zerio°.

Haben Sie auch sperrige Vertragsvorlagen im Energiegeschäft, die immer wieder zu Showstoppern werden? Dann sprechen Sie uns gerne an und lassen Sie uns schauen, was wir mit etwas Legal Design ändern können.

 

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